Dienstag, Februar 21, 2006

some things never change

das eine weg, das nächste neu, am besten zwei davon, wir leben schließlich in einer wegwerfgesellschaft.
werfen wir weg, was wir nicht brauchen, das alte handy, die einmalstäbchen vom japaner, taschentüscher und emotionen.
ohnehin alles das gleiche: an alles gewöhnt man sich, alles kann man eben benutzen, vielleicht noch ausschmücken (durchschnupfsichere stäbchen für alle!) und am ende, wenn es denn langweilig ist, wirft man es eben weg.
schließlich findet sich immer mal was neues, und da es von allem für alle genug gibt, ist es auch nicht besonders teuer.
außer plasmafernseher, da hätte ich selbst gerne einen. den würd ich auch nicht wegwerfen.

davon abgesehen... bin ich konservativ? nur wei lich mir denke, dass man sich doch auch mal auf "werte" besinnen kann?
einfach dinge wie - einer sache treu sein? anstand zeigen? höflichkeit?

ich mußte kürzlich im heidelberger bahnhof in erwartung einer abholung anderthalb stunden herumsitzen. die meiste zeit konnte ich mit lesen überbrücken, aber zwischendruch sich anzuschauen, wie die menschen miteinander umgehen ... oh wie traurig.
der lichtblick: zwei alte (wirklich ALTE) männer, die sich an den nebntisch gesetzt haben. am liebsten hätte ich mich dazugesetzt und hätte ihnen zugehört. einfach so, weil es sich gut anfühlte.
mein anstand sagte mir natürlich, dass sich das nicht gehört, also habe ich ihr nähe aus der ferne des nebentisches genossen. und schön war es doch. auch, als die alte dame sich an meinen tisch stelle und fragte, ob noch ein platz frei sei. "gerne, bitte schön", sagte ich und zeigt auf den stuhl. wir haben nicht weiter miteinander geredet, aber als sie ging wünscht sie mir ein "wiedersehen".
da kann ich ja keinen SO schlechten eindruck hinterlassen haben.
schade nur, dass man solcherlei gesten und ausstrahlungen häufig nur von älteren menschen erfährt. und selbst davon sind einige ein wenig hängengeblieben.
das ist nicht böse gemeint, aber wenn ich mich heute noch darüber beklage, dass es "das damals nicht gegeben hätte" oder dass "beim adolf wenigstens ordnung war" (danke großtante), dann mache ich mir schon sorgen.
es ist einfach eine seltsame zeit, in der jeder dem anderen nichts mehr gönnt, in der jeder alles haben will - und zwar gleich - und in der einfache werte zu kurz kommen. die braucht man ja auch nicht mehr. entschieden wird sowas bei frau kallwass, frau salesch oder einfach dem privaten therapeuten (der seinerseits auch einen braucht, weil ihm der ganze schiss zum hals raushängt).

einfach mal mehr wert zeigen.... das sollte uns doch schon weiter helfen. und, ich persönlcih stelle fest - es kommt gut an. macht sympathisch.
wieso auch nicht?

euer

BA

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

damals bei adolf war alles besser!
wenn ich das meinen opa noch einmal sagen höre, muss ich ihm mit seinen 77 jahren oder so doch direkt noch mal eine scheuern, und ihm wieder mal vorwerfen das er sich doch weniger "BILD"en und mehr bilden soll :o

Gruss, Shady

b1ackadder hat gesagt…

bedenklich nur, dass die "jugend" auch immer geBILDeter wird =/

Anonym hat gesagt…

lustig... über das gleiche thema unterhalten wir uns auch immer ständig ;) freund von uns hat typist gelernt... arbeitet in der werbung. is immer wieder lustig sich mit ihm über gerade vergangene begegnungen der anderen art zu unterhalten ;)